Politisches Gespräch: Berufliche Betreuung zukunftsfest machen

11. Mai 2020

Fred Fiedler, Silke Hagenow-Ukat, Katja Meier

Sachsens Justizministerin Katja Meier für Diskussion um Standards für berufliche Betreuerinnen und Betreuer

Dresden, den 11. Mai 2020 –

Sachsens Staatsministerin der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung Katja Meier (B90/Die Grünen) hält die Diskussion über eine weitere Professionalisierung der beruflich tätigen Betreuerinnen und Betreuer für sehr wichtig. „Wir müssen uns der Frage stellen, wie über fachliche Standards das hohe Niveau der beruflichen Betreuung zukunftsfest gemacht werden kann. Das haben wir bereits intensiv mit den anderen Ländern und auch mit dem Bund diskutiert“, sagte die Ministerin im Gespräch mit Silke Hagenow-Ukat und Fred Fiedler, Vorstandsmitglied und Sprecher der Landesgruppe Sachsen des Bundesverbands der Berufsbetreuer/innen (BdB).
Nach dem Amtsantritt und der Neubesetzung des sächsischen Justizministeriums war dies das erste Treffen zwischen Ministerin und den Vertretern des Verbands. In vielen Punkten bestand Konsens zwischen den Gesprächspartnern: So können die anstehenden Aufgaben in Sachsen und im Reformprozess des Betreuungsrechts nur durch gute Zusammenarbeit – auch mit dem sächsischen Sozialministerium – rechtskonform gemeistert werden.
Von zentraler Bedeutung sei gerade jetzt, dass vorhandene Ressourcen optimal und systemübergreifend genutzt werden. Ziel müsse es sein, dass Unterstützungssysteme nachhaltig funktionieren. Die aktuelle Krise offenbart Schwachstellen in den bestehenden Strukturen, so Hagenow-Ukat und Fiedler. So berichteten die Verbandsvertreter, dass Ämter und Behörden sowie soziale Dienste nur sehr eingeschränkt „raus ins Feld“ gingen. Dies habe zur Folge, dass die Betreuten zum Teil völlig auf sich allein gestellt seien und oftmals nur Unterstützung von den Betreuern/innen erhielten bzw. in Notsituationen nur auf diesen zurückgreifen können. Dies beweise die Flexibilität, Einsatzbereitschaft und Unabhängigkeit der Berufsbetreuer/innen, die ihre Arbeit trotz eigener Gefährdung weiterführten, um die Daseinsvorsorge ihrer Klientinnen und Klienten sicher zu stellen. Außerdem zeige dies, wie wichtig professionelle Betreuung und gute Ausbildung seien.
Staatsministerin Katja Meier hat das Gespräch auch zum Anlass genommen, den Berufsbetreuerinnen und Betreuern für Ihre Arbeit gerade auch in den vergangenen Wochen zu danken: „Die Berufsbetreuerinnen und die Berufsbetreuer leisten jeden Tag einen unentbehrlichen Beitrag. Durch ihr Engagement ermöglichen sie, dass auch die Schwächsten am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Gerade in den vergangenen Wochen hat diese Berufsgruppe vor ungeahnten Herausforderungen gestanden, die sie mit überobligatorischem Engagement für ihre Betreuten bravourös bewältigt hat.“