Landesgruppensprecher Fred Fiedler plädiert vor Enquete-Kommission „Pflege″ des Landtags: „Gemeinsam für eine menschenwürdige Pflege von älteren und behinderten Menschen″

09. Juni 2016

„Es kann jeden treffen: Jeder kann pflegebedürftig werden und auf Unterstützung angewiesen sein. Berufsbetreuer stehen für professionelles, personenzentriertes, advokatorisches Unterstützungsmanagement und garantieren älteren Menschen sowie Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen und psychosozialen Problemen den Zugang zu einem selbstbestimmten Leben und passgenaue Hilfen auch im Alter.“ Für eine Stärkung der rechtlichen Betreuung plädierte BdB-Landesgruppensprecher Fred Fiedler im sächsischen Landtag bei einer Expertenanhörung vor der Enquete-Kommission „Sicherstellung der Versorgung und Weiterentwicklung der Qualität in der Pflege älterer Menschen im Freistaat Sachsen“. Es war die fünfte Sitzung der Kommission.

Aufgabe der Enquete-Kommission ist es, Potenziale für die Verbesserung der Pflegesituation im Land Sachsen zu ermitteln und einen Beitrag dafür zu leisten, dass pflegebedürftige Menschen die bestmögliche Unterstützung erhalten und trotz ihrer Situation ein selbstbestimmtes Leben führen können.

Der Kommissionsvorsitzende Oliver Wehner (CDU) sagte: „Die Mitglieder der Enquete-Kommission profitieren von den praktischen Erfahrungen des Verbandes der Berufsbetreuer. Über die zur Verfügung gestellte Expertise von Fred Fiedler während der Expertenanhörung bin ich sehr dankbar.“

Lösungsansätze sieht Fred Fiedler, der in Chemnitz als Berufsbetreuer tätig ist, beispielsweise im Kommunalen Seniorensozialdienst, in der sozialen Betreuung und Beratung sowie im Entlassungsmanagement bei Krankenhausaufenthalten: „Es gibt in Sachsen ein Netzwerk von Fachleuten, die das sogenannte Case-Management beherrschen. Wir müssen niedrigschwellige Angebote schaffen, um Kapazitätsengpässe zu überwinden. Unser Konzept der geeigneten Stelle wäre ein solches Angebot.“

Für notwendig und erfolgversprechend hält Fiedler die Netzwerkarbeit mit allen an der Pflege beteiligten Personen und Institutionen. Doch ohne eine entsprechende finanzielle Ausstattung werde menschenwürdige Pflege in Zukunft nicht möglich sein: „Dazu zählt auch, dass alle am Prozess beteiligten Professionen aufgewertet werden müssen – auch finanziell“, so BdB-Landesgruppensprecher Fiedler.