Berufsbetreuer/innen leisten eine wichtige Arbeit für die Gesellschaft

25. Mai 2016

Rechtliche Betreuung braucht mehr Zeit und Geld, damit insbesondere die wichtige Querschnittsarbeit der sächsischen Betreuungsvereine auch in Zukunft gesichert wird. Zu diesem Thema diskutierten Vertreter der BdB-Landesgruppe Sachsen und der sächsischen Betreuungsvereine in Chemnitz mit dem Fraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen Volkmar Zschocke. An dem Gespräch im Betreuungsbüro von BdB-Landesgruppensprecher Fred Fiedler nahmen Silke Hagenow-Ukat vom BdB sowie Ines Tuphorn und Doreen Zimmer vom Chemnitzer Verein für rechtliche Betreuung teil.

Doreen Zimmer sagte: „Der Staat will das Ehrenamt stärken. Doch unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen können wir eine zentrale Aufgabe, nämlich ehrenamtliche Betreuerinnen und Betreuer zu unterstützen und zu beraten, nicht mehr erfüllen. Das kann unmöglich im Sinne des Gesetzgebers sein.“

BdB-Landesgruppensprecher Fred Fiedler: „Die Situation der rechtlichen Betreuung im Freistaat Sachsen ist bedrohlich, weil sowohl selbstständige Betreuerinnen und –betreuer als auch Vereine chronisch unterfinanziert sind. Eine Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention ist unter diesen Umständen unmöglich. Das System fördert die stellvertretende Entscheidung und nicht eine unterstützte Entscheidungsfindung, wie sie die UN zurecht fordert.“

Volkmar Zschocke will sich für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen einsetzen: „Ich schätze das Knowhow und die Erfahrung der Berufsbetreuerinnen und –betreuer sowie der Mitarbeiter von Betreuungsvereinen. Sie erbringen für Menschen, die ihr Leben nicht mehr selbst managen können, eine wichtige Unterstützungsleistung für ein selbstbestimmtes Leben.“ Der grüne Fraktionschef ist gelernter Sozialarbeiter und Diplomsozialpädagoge. Er will der rechtlichen Betreuung mehr Raum in der politischen Diskussion geben.